Es ist oft schwierig, wirksame Routinen aufrechtzuerhalten, wenn Eltern Tag für Tag mit einer Vielzahl von Verpflichtungen überhäuft werden. Dabei ist es so wichtig, diese Routinen einzuhalten, um ein besseres Wohlbefinden, eine gesündere Ernährung und eine positive Einstellung zu sich selbst und zur Schule zu erreichen. Wie können Eltern eine ruhige, aber effiziente Morgenroutine fördern?
 
Frau Susanne: Eine ruhige Morgenroutine fängt bereits bei den Eltern an. Wenn sie aufgeregt in den Tag starten, überträgt sich diese Energie auf ihre Kinder. Ich empfehle immer, den Tag ein wenig früher zu beginnen, um mehr Zeit zu haben. Ein Großteil des Stresses entsteht durch Zeitdruck. Wenn Eltern um 7:00 Uhr aufstehen und um 8:00 Uhr aus dem Haus sein müssen, entsteht Chaos. Es kann einen großen Unterschied machen, wenn man am Vorabend mit einer guten Schlafenszeit-Routine beginnt.
 
 Es geht also um Zeitmanagement?
 Frau Susanne: Ganz genau. Es geht nicht nur um die Aufgaben, die erledigt werden müssen, sondern darum, genug Zeit zu haben, um sie in Ruhe zu erledigen. Familien sollten auch versuchen, gemeinsam zu frühstücken, auch wenn es nur für zehn Minuten ist. Diese kleine Pause, in der man sich zusammensetzt und über den Tag spricht, kann eine positive Atmosphäre schaffen.
 
Welchen Einfluss hat diese gemeinsame Zeit auf die Kinder?
Frau Susanne: Sie zeigt den Kindern, dass sie wichtig sind. Wenn man sich ein paar Minuten Zeit nimmt, um ohne Ablenkung zusammenzusitzen, vermittelt das die Botschaft, dass das Kind wichtig ist. Die ersten Minuten des Tages geben den Ton für den Rest des Tages an. Wenn der Morgen hektisch und stressig ist, wird das Kind dies mit in die Schule nehmen. Ein ruhiger Start hingegen trägt dazu bei, dass sich das Kind positiv und vorbereitet fühlt.
 
 That's a great point. What are some practical ways parents can prepare the night before to help with the morning routine?
Frau Susanne: Eltern können einfache Dinge tun, wie Kleidung bereitlegen, Mittagessen oder Snacks vorbereiten und sicherstellen, dass alles für den nächsten Tag bereit ist. Es mag unscheinbar erscheinen, aber die Zahnbürste bereitzulegen, die Schuhe an die Tür zu stellen und zu wissen, wo alles ist, kann den Stress in letzter Minute verringern. Wenn man die Kinder in diese Vorbereitungen einbezieht, indem man sie z. B. ihr Brot schmieren oder einen Snack aussuchen lässt, fühlen sie sich verantwortungsvoller. Aber auch hier gilt, dass all diese Vorbereitungen Zeit brauchen, weshalb es wichtig ist, bereits am Vorabend damit zu beginnen.
Gibt es Verhaltensweisen oder Routinen, von denen Sie sich wünschen würden, dass Eltern sie zu Hause stärker unterstützen?
Frau Susanne: Mir ist aufgefallen, dass manche Eltern beim Bringen und Abholen zu lange verweilen, was es für ihr Kind noch schwieriger machen kann. Liebevoll, aber bestimmt zu sein, hilft dem Kind beim Übergang. Oft überträgt sich die Angst der Eltern auf das Kind, was die Trennung noch schwieriger macht. Es ist wichtig, dass die Eltern wissen, dass wir sie benachrichtigen, wenn etwas Ernstes passiert. Wenn ein Kind weint, wenn die Eltern weggehen, beruhigt es sich in der Regel innerhalb von fünf Minuten. Ich glaube, die Eltern stellen sich manchmal vor, dass das Weinen den ganzen Tag andauert. Es ist ganz natürlich, dass Eltern sich Sorgen machen, aber normalerweise hören die Tränen schnell wieder auf. Wir versichern den Eltern immer, dass wir sie anrufen werden, wenn ein Kind wirklich verzweifelt ist oder sich nicht beruhigt. Keine Nachrichten sind gute Nachrichten - wenn Sie nichts von uns hören, bedeutet das, dass alles in Ordnung ist.
 
Das ist ein guter Ratschlag. Zum Schluss: Haben Sie Tipps für Eltern von Kindern, die Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden oder andere soziale Probleme haben?
Frau Susanne: Jedes Kind ist anders, und manche brauchen vielleicht etwas mehr Unterstützung. Eltern können dabei helfen, indem sie mit ihren Kindern über soziale Situationen sprechen und ihnen ein positives Verhalten vorleben. Aber insgesamt brauchen Kinder einfach Zeit und Raum, um diese Fähigkeiten zu entwickeln. Es ist auch wichtig, daran zu denken, dass das Verhalten Ihres Kindes oft Ihr eigenes widerspiegelt. Wenn Sie zu Hause ruhig, selbstbewusst und organisiert sind, haben Sie in der Schule ein starkes Vorbild für Ihr Kind.
 
Frau Susanne, vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Tipps!