An unserer Schule ist emotionale Intelligenz genauso wichtig wie akademisches Lernen. Mithilfe der „Zones of Regulation“ entwickeln unsere PYP-Schüler die Sprache, das Bewusstsein und die Strategien, die sie benötigen, um ihre Emotionen jeden Tag zu verstehen und zu steuern.
Die „Zones of Regulation“ sind ein Rahmenkonzept, das Kindern dabei helfen soll, ihre Gefühle, ihr Energieniveau und ihr Verhalten zu erkennen und zu regulieren. Es verwendet vier farbcodierte Zonen, um verschiedene emotionale Zustände darzustellen:
- Blaue Zone: Zustände mit geringer Energie wie Traurigkeit, Müdigkeit oder Langeweile.
- Grüne Zone: Ruhig, konzentriert und bereit zu lernen.
- Gelbe Zone: Gefühle von Frustration, Albernheit oder Nervosität – Momente, in denen wir darauf achten müssen, die Kontrolle zu behalten.
- Rote Zone: Starke Emotionen wie Wut, Panik oder Aufregung, die möglicherweise Strategien erfordern, um wieder zur Ruhe zu kommen.
Im gesamten PYP werden diese Zonen Teil der täglichen Routinen und Reflexionen der Schüler. Die Kinder lernen, innezuhalten, ihre Emotionen zu benennen und Strategien zu überlegen, die ihnen helfen, in die Zone zurückzukehren, die ihr Lernen und ihre Beziehungen am besten unterstützt.
Empathie entwickeln in PYP4
In Frau O.s PYP4-Klasse vertiefen die Schüler dieses Verständnis, indem sie die Mimik und Emotionen anderer beobachten und reflektieren. Gemeinsam klassifizieren sie Gesichtsausdrücke und Verhaltensweisen entsprechend den Zonen, was ihnen hilft, Empathie und soziales Bewusstsein zu entwickeln. Indem sie erkennen, wie andere sich fühlen – und wie sie angemessen reagieren können –, lernen sie auch wertvolle Lektionen in Bezug auf Freundlichkeit, Kommunikation und soziale Umgangsformen.
Selbstregulierung in PYP3
In Frau Evas PYP3-Klasse machen die Schüler die Zonen zu etwas Persönlichem. Sie haben bunte Poster mit Zeichnungen und Symbolen erstellt, die jede Zone darstellen und sie täglich daran erinnern, wie sich Emotionen im Laufe des Tages verändern können. Jeder Schüler hat einen Namensclip, den er von einer Zone in eine andere verschiebt, um seine aktuelle Stimmung oder sein Energieniveau widerzuspiegeln. Dies ist eine wirkungsvolle visuelle und interaktive Methode für die Schüler, ihre Emotionen zu verfolgen und Selbstregulierung zu üben.
Eine schulweite Praxis
Die Zonen der Regulierung gehen über einzelne Klassenzimmer hinaus. Sie sind in Versammlungen, Reflexionen und Klassendiskussionen in der gesamten Schule verankert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Schüler auf die Frage, wie er sich fühlt, antwortet: „Ich bin heute in der gelben Zone“ – was zeigt, wie selbstverständlich das Konzept Teil des Schulalltags geworden ist.
Indem wir den Schülern beibringen, ihre Emotionen zu erkennen, zu verstehen und auszudrücken, helfen wir ihnen, wichtige Lebenskompetenzen zu entwickeln – Resilienz, Empathie und Selbstbewusstsein –, die ihnen weit über den Unterricht hinaus zugutekommen werden.
Denn zu lernen, wie man fühlt, ist genauso wichtig wie zu lernen, wie man denkt.